Der Bertram (Bertramwurzel, Anthenis pyrethrum, Anacyclus pyrethrum) ist eines der beliebtesten Hildegard Gewürze. Sie ist im Mittelmeerraum heimisch. Ihre Blüten erinnern an Kamille, die Blätter pelzig, und die Wurzel ist im Herbst erntereif – erst im zweiten Wachstumsjahr.
Zitate der Hildegard von Bingen über Bertram:
„Denn für einen gesunden Menschen ist er gut zu essen, weil er die Fäulnis in ihm vermindert und das gute Blut in ihm vermehrt und einen klaren Verstand im Menschen bereitet. Es lässt im Menschen nichts unverdaut, sondern bereitet gute Verdauung, wenn man ihn fleissig isst, weil er jede Speise verdaut“.
„Aber auch den Kranken, bringt er wieder zu Kräften, und im Menschen schickt er nichts unverdaut heraus, sondern bereitet ihm eine gute Verdauung.“
„Nützlich und gut bei Kranken und Gesunden. Scheucht Kranksein von ihm und hindert das krankwerden. Er lockt im Mund Feuchtigkeit und Speichel an, weil er schlechte Säfte ausleitet und Gesundheit zurückgibt.“
In der heutigen Kräuterkunde gilt er aufgrund seiner Inhaltstoffe als „Verdauungshelfer“, der ein ausgeglichenes Darmmikrobiom unterstützt.
Dazu ist es eine der besten und breitbandigsten Einschleuser Pflanzen. Sogenannte Einschleuser Pflanzen sind in der Lage, Wertstoffe -Mineralien, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe- aus den Lebensmitteln den Körperzellen optimal zur Verfügung zu stellen. Deshalb verwende ich den relativ geschmacksneutralen Bertram bei fast jedem Gemüse oder Kräuterrezept.
Das Hildegard Rezept Bertram-Mischpulver enthält Bertram, Ingwerwurzel und schwarzen Pfeffer. Die Äbtissin empfiehlt diese Rezeptur „um schlechte Säfte im Körper zu vermindern“ – vor allem bei müden und schweren Beinen ist die Gewürzmischung in der Hildegard Küche beliebt.
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